Das Vorkommen der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI), auch bekannt als Geflügelpest, belastet deutsche Gefügelhaltungen in Deutschland zunehmend. Waren es vor einigen Jahren meist nur vereinzelte Fälle, die auftraten, kommt es mittlerweile häufiger zu HPAI-Ausbrüchen in Geflügelhaltungen. Die Erreger wurden in der Vergangenheit vermutlich vor allem mit dem Herbstvogelzug nach Deutschland eingetragen. Im letzten Sommer hielt sich das in Europa zirkulierende Virus jedoch in der Wildvogelpopulation. Ein direkter oder indirekter Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln stellt ein großes Risiko für einen Viruseintrag dar. Im Falle eines HPAI-Ausbruchs in einem Hausgeflügelbestand sehen die Regularien vor, dass der ganze Bestand getötet wird. Zusätzlich werden Restriktionszonen eingerichtet, so dass auch umliegende Geflügelbetriebe von wirtschaftlichen Maßnahmen getroffen sein können.
Für Geflügelhalter, die Geflügel nur zu privaten Zwecken halten, ist es oft schwer, die nötigen Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und ihre Tiere effektiv vor einem HPAI-Eintrag zu schützen.
In dem ausgeschriebenen Projekt soll herausgefunden werden, inwieweit private Geflügelhalter die Möglichkeit haben, Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen und welche Anreize sie motivieren könnten, die ergriffenen Maßnahmen zu verbessern. Die Ergebnisse können helfen, HPAI-Ausbrüche in Kleinhaltungen zu verhindern und die Zusammenarbeit zwischen den Haltern und den Behörden zu verbessern.
Um die Ergebnisse zu generieren, sollen semi-strukturierte Interviews vor Ort geführt werden. Ergänzend werden Werkzeuge aus der partizipativen Epidemiologie genutzt, um die Auffassungen der Geflügelhalter besser erfassen zu können.
Die Auswertung der semi-quantitativen Daten erfolgend beschreibend und mit einfachen statistischen Werkzeugen. Mit Hilfe der Ergebnisse können Möglichkeiten aufgezeigt werden, Biosicherheitsmaßnahmen in privaten Geflügelhaltungen effektiv und nachhaltig zu verbessern und damit das Risiko eines HPAI-Eintrags zu verringern.

Geeignet als Bachelorarbeit, Masterarbeit
Datum: 04.03.2024
Professur Tiergesundheit und Tierschutz

Betreuer:

• Prof. Dr. med. vet. Helen Louton
• Dr. Katja Schulz (Institut für Epidemiologie (FLI))