Praktische Untersuchungen zur Genauigkeit und Zuverlässigkeit der mobilen Geodatenerfassung mit Freihandmesssystemen
Autor: Resnik, Boris
In:
AVN - Allgemeine Vermessungs-Nachrichten
Auflage: 7 Seite: 246 - 253 Jahr: 2001
Einordung:
Institut: Professur Geodäsie und Geoinformatik
Abstract: Da Geodaten durch die Entwicklung des GIS-Bereiches in den letzten Jahren zum wertvollen und gewinnbringenden Rohstoff geworden sind, wird zur Zeit verstärkt nach einer kosten-dämpfenden und gleichzeitig geometrisch korrekten Lösung bei der Datenerfassung im mittle-ren Maßstabsbereich gesucht. Den Genauigkeits- und Zuverlässigkeitsvorteilen der konven-tionellen geodätischen Verfahren stehen dabei vor allem kostenrelevante Nachteile entgegen. Die vorgestellten Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit der kommerziell angebotenen „low-cost“ GPS- und polaren Messsysteme ließen ihre prinzipielle Eignung für die GIS-Datenerfassung erkennen. Da die Automatisierung der Erfassung mit diesen Geräten einen hohen Grad von Perfektion erreicht hat, ist es jedoch schwer oder unmöglich, bei den Mes-sungen die aktuellen physikalischen bzw. geometrischen Bedingungen zu kontrollieren und somit grobe Fehler zu vermeiden. So können die Objektkoordinaten auch bei extrem starken Abschattungen der GPS-Signale oder bei magnetischen Störungen des elektronischen Kom-passes berechnet werden. Da bei der GIS-Datenerfassung mehrfache unabhängige Messungen eher eine Ausnahme sind, können diese Erscheinungen bei der späteren Datenanalyse be-trächtliche Probleme verursachen. Bei der Benutzung von Handheld-GPS-Empfängern wächst dabei die Bedeutung der richtigen Voreinstellungen für den automatischen Messablauf und der entsprechenden Grenzwerte (in erster Linie die DOP-Zahl und das Signal/Rausch-Verhältnis). Bei der Anwendung von polaren Messsystemen sind dagegen die Erfahrung und Vernunft des Nutzers gefragt. Obwohl die Reichweite der Geräte in der Regel mehrere hun-dert Meter beträgt, können sie in der Ortslage lediglich bei Entfernungen bis zu 50 - 60 m sinnvoll eingesetzt werden. Wenn unmittelbar am Messpunkt starke magnetische Störfelder (geparkte Autos, Stromanlagen usw.) wirksam sind, stösst der routinemäßige Einsatz der Ma-gnetsensoren auch bei wesentlich kleineren Entfernungen an seine Grenzen. Die Zuverlässig-keit der Georeferenzierung kann in solchen Fällen wesentlich verbessert werden, wenn anstatt der Azimute die Richtungen in Bezug auf einen bereits koordinierten Zielpunkt ermittelt wer-den. Ansprechpartner
Zur Publikation: Mitarbeiter,
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Letzte Änderung des Eintrages:
24.09.2004
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