Notfallversorgung der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern
Erreichbarkeitsanalysen auf Grundlage von OpenStreetMap und ArcGIS Online
Autor: Seip, C., Bill, R., Kinskofer, A.
In:
Notfall + Rettungsmedizin
Bandangabe: 19 Auflage: 2 Ergaenzung: DOI 10.1007/s10049-015-0117-6 ISBN: 1434-6222 DOI: 10.1007/s10049-015-0117-6 Seite: 99 - 107 Jahr: 2015
Einordung:
Institut: Professur Geodäsie und Geoinformatik
Abstract: Hintergrund
Anfang 2015 wurde ein neues Landesrettungsdienstgesetz für Mecklenburg-Vorpommern beschlossen, das am 01.05.2015 in Kraft getreten ist. Mittels Erreichbarkeitsanalysen wird untersucht, inwieweit nach der darin neu definierten Hilfsfrist in einem dünn besiedelten Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern die Bevölkerung versorgt werden kann oder inwieweit die Versorgungsstruktur den heutigen Rahmenbedingungen angepasst werden muss.
Material und Methoden
Auf Basis der aktuellen Bestandsdaten zum Rettungswesen und zu den Versorgungsinfrastrukturen sowie amtlichen Daten zu den Verwaltungsgrenzen und der Bevölkerung wurden mittels Geoinformationssystemen (GIS) Raum-Zeit-Analysen und Visualisierungen zum Routing und zur Erreichbarkeit durchgeführt. Hierfür werden Straßendaten benötigt, die aus zwei Quellen bezogen wurden: OpenStreetMap und ArcGIS Online. ArcGIS Online liefert das Werkzeug für die Erreichbarkeitsanalyse gleich mit, während die OpenStreetMap(OSM)-Daten präprozessiert und anschließend mit ArcMap analysiert werden. Darüber hinaus wurde der OpenRouteService (ORS) als direkter Ansatz miteinbezogen.
Ergebnisse
Die Auswertungen zeigen, dass vier Fünftel der Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns innerhalb von 15 min mit einem Rettungswagen zu erreichen sind. Außerdem können innerhalb von 10 min etwa so viele Menschen mit einem Rettungswagen (RTW) erreicht werden wie mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) in 15 min (etwa 70 % beim RTW und 76 % beim NEF).
Diskussion
Die Ergebnisse zeigen, dass die im Gesetz formulierten Fristen nicht mit allen Rettungsmitteln im ganzen Land eingehalten werden können. Darüber hinaus zeigt der Vergleich der drei verschiedenen Ansätze für die Erreichbarkeitsanalyse, dass die Nutzung von OpenStreetMap-Daten in ArcMap einerseits und ArcGIS Online andererseits zu sehr ähnlichen Ergebnissen kommen, während der OpenRouteService-Ansatz viel zu große Polygone ausgibt.
Ansprechpartner Weitere Information im WWW
Zur Publikation: Mitarbeiter,
Projekte
Weitere Publikationen im Forschungsteilschwerpunkt
Letzte Änderung des Eintrages:
05.09.2016
|