Niederschlagsabwasser von Biogasanlagen

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Tränckner

Förderung:

Kooperation: Rotaria GmbH

Zeitraum: 01.04.2016 - 31.01.2019

Einordung:
Institut: Professur Wasserwirtschaft

 

Projektbeschreibung:
In Deutschland werden derzeit ca. 8000 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von über 3.500 MW betrieben. Die Energieerzeugung der meisten Biogasanlagen basiert dabei auf nachwachsenden Rohstoffen und auch Gülle. Diese oft weiträumig angefahrenen Substrate müssen vor der Vergärung zwischengelagert werden, um einen kontinuierlichen Betrieb über das Jahr zu ermöglichen. Auf den Betriebsflächen von Biogasanlagen fallen daher zwei Arten von Abwässern an: Sickerwasser aus dem Gärsubstrat und große Mengen Niederschlagsabwasser von den versiegelten Flächen.

Im Gegensatz zur Niederschlagswasserbehandlung anderer versiegelter Flächen wie Verkehrswege und Parkplätze muss dem Niederschlagswasser von Biogasanlagen aufgrund der Nutzung als Substratlager mit hohem organischem Anteil besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es kann je nach Randbedingung und Ereignisverlauf mehrere Tausend mg/l CSB, bei in der Regel niedrigen Nährstoffgehalten aufweisen.

Generell ist festzustellen, dass es keinen belastbaren Wissenstand zur Zusammensetzung des Niederschlagswassers und der Dynamik seines Anfalls in Abhängigkeit von gelagertem Material, Lagerfläche, Bewirtschaftung, meteorologischer Vorgeschichte und Ereignisdynamik gibt. Damit fehlen bereits entscheidende Grundlagen für die Bewertung der hydraulischen und stofflichen Relevanz für das Gewässer und gleichzeitig die Grundlagen für eine fundierte Entwicklung und Bemessung verfahrenstechnischer Behandlungssysteme.

Diese vorgenannten Defizite sollen in diesem Projekt systematisch behoben werden. Ziel des Entwicklungsvorhabens ist es deshalb, die fachlichen Grundlagen für die Behandlung des Niederschlagswasser zu definieren und der Vielzahl von Biogasanlagen-Betreibern ein genehmigungsfähiges fundiertes Regenwasser-Behandlungs-Verfahren anbieten zu können. Erstmalig werden dazu in diesem Entwicklungsvorhaben Grundlagen für die korrekte Bemessung wissenschaftlich erhoben.

Es werden Schmutzfrachten von Biogasanlagen systematisch vermessen und daraus Bemessungsparameter abgeleitet. Anschließend werden Behandlungstechnologien entwickelt und umgesetzt.

Ergebnis des Vorhabens ist die Errichtung und der erfolgreiche Betrieb eines mehrstufigen Behandlungsverfahrens als Prototyp auch als Anschauungsobjekt zur zukünftigen Vermarktung.

Bearbeiter: M.Sc. Michael Cramer

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Letzte Änderung des Projekteintrages: 19.06.2018

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