Erstellung einer Studie zur Phosphor-Elimination in Kläranlagen in MV

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing.habil. Jens Tränckner

Förderung: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV

Kooperation:

Zeitraum: 01.10.2014 – 30.09.2015

Einordung:
Institut: Professur Wasserwirtschaft

 

Projektbeschreibung:
Für die Kläranlagen der Größenklassen 1 bis 3 werden in der Abwasserverordnung keine Überwachungswerte für den Parameter Phosphor definiert. Der fachrechtliche Hintergrund hierfür liegt in den vergleichsweise geringen P-Emissionen der kleinen Kläranlagen und dem gegenüber großtechnischen Anlagen höheren spezifischen Kosten der technischen Phosphor-Elimination. Weitergehende Anforderungen für die P-Elimination wurden bisher in Mecklenburg-Vorpommern nur in Einzelfällen (ca. 40) gestellt. Für ein dünn besiedeltes Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern mit einem sehr hohen Bevölkerungsanteil mit Anschluss an Kläranlagen der Größenklassen 1 bis 3 ist die von diesen Anlagen ausgehende P-Emission jedoch nicht vernachlässigbar.

So beträgt nach einer recht groben Stoffbilanz des UBA für die Flusseinzugsgebiete Warnow und Peene der über Punktquellen emittierte P-Anteil noch25 % der Gesamtfracht. Die Einleitungsgewässer sind häufig abflussschwach und gefällearm, so dass bereits im Fließgewässer selbst Phosphor als Eutrophierungsparameter relevant sein kann. Bei Einmündung in Standgewässer oder Fließgewässer mit standgewässerähnlichen Eigenschaften (z.B. Warnow) ist Phosphor ein entscheidender Parameter für die Gewässergüte.

Die vorhandenen kommunalen Kläranlagen bis Größenklasse 3 unterscheiden sich in ihrer Technologie, dem infrastrukturellen Zustand und Wartungszustand erheblich. Neben konventionellen Belebungsanlagen im SBR- oder Durchlaufverfahren, existieren Festbettverfahren (Rotationstauchkörper, Tropfkörper) und naturnahe Behandlungsverfahren (bepflanzte Bodenfilter, Teichkläranlagen).

Der Ist-Zustand der P-Elimination sowie die technischen Möglichkeiten einer gezielten Erhöhung der P-Elimination sind entsprechend unterschiedlich. Daraus resultieren auch unterschiedliche spezifische Eliminationskosten. Gerade für naturnahe Verfahren existieren bisher keine allgemein anerkannten Technologien zur P-Elimination, jedoch vielversprechende Ergebnisse aus einzelnen Studien und Fallanwendungen.

Um die P-Emissionen aus kommunalen Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern effizient zu reduzieren, ist damit ein konsistentes Bewertungsschema erforderlich, welches ausgehend vom Status quo der Anlage das technisch erreichbare Minderungspotenzial und die damit verbundenen investiven und betrieblichen Aufwendungen aufzeigt. Vor dem Hintergrund der laufenden Diskussion zu künftigen Strategien der Klärschlammentsorgung und zum P-Recycling sind auch Konzepte für den Umgang mit anfallenden, P-angereicherten Reststoffen zu entwickeln.

Bearbeiter: M.Sc. Michael Cramer, Dr.-Ing. Thilo Koegst, Dr.-Ing. C. Stapel

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Letzte Änderung des Projekteintrages: 17.06.2015

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